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Rezension zu DeepCool Assassin IV

Jun 01, 2023Jun 01, 2023

Noch vor ein paar Jahren, sei still! und Noctua wurden vor allem für Luftkühler der Spitzenklasse empfohlen. Seit einigen Jahren wird in diesem Zusammenhang auch DeepCool immer häufiger erwähnt. Mit dem Assassin III haben sie beispielsweise einen gewaltigen 140-mm-Kühler auf den Markt gebracht, der leistungsmäßig in der Spitzenklasse spielt. Im Jahr 2022 kam dann die neue AK-Serie mit dem DeepCool AK620 als Topmodell auf den Markt – mit klarem Look, geringer Lautstärke und einer Leistung, die erneut knapp am Niveau des Assassin III kratzte. Doch die Entwicklung steht nicht still und DeepCool entwickelt seine Kühler in einem geradezu verwirrenden Tempo weiter, sodass nun mit dem Assassin IV der Nachfolger des Assassin III erscheint. Und das in einem völlig frischen und noch cleanen Design. Was dieser neue Hochleistungskühler zu bieten hat, sehen wir jetzt im DeepCool Assassin IV Test!

Das Verpackungsdesign ähnelt anderen aktuellen DeepCool-Kühlern. Ein brauner Karton ist teilweise mit einer weißen Hülle mit Produktaufdruck bedeckt. Damit hebt sich DeepCool vom bisherigen verspielten Design ab und geht den seriösen Weg. Zum Öffnen der Box muss der weiße Deckel seitlich abgezogen werden. Im Inneren sieht man zunächst schwarzen Schaumstoff und einen braunen Karton. Diese braune Box enthält das notwendige Zubehör. Entfernt man die obere Schicht des schwarzen Schaumstoffs, blickt man direkt auf die Oberseite des sehr quadratischen Kühlers. Auf der anderen Seite finden Sie das Schaumstoff-Gegenstück. So ist die Kühlbox sicher verpackt und selbst heftigere Schläge sollten beim Transport keinen Schaden anrichten.

Das Zubehör befindet sich im kleinen mitgelieferten Karton. Einen Schraubendreher, Wärmeleitpaste und ein Reinigungsset, Montagematerial, eine Anleitung und einen Rahmen zur Montage eines Zusatzlüfters finden Sie hier. Hierzu liegt auch ein Satz Gehäuselüfterschrauben bei. Allerdings verfügen diese nicht über einen Kreuzschlitz, sondern über einen kleinen Sechskant. Der im Lieferumfang enthaltene Schraubendreher verfügt dementsprechend auf einer Seite über einen Kreuzschlitz für die normale Montage und den Sechskant für die Gehäuselüfterschrauben.

Das Design des DeepCool Assassin IV sticht völlig aus der Masse heraus. Während der DeepCool AK620 bereits ein recht klares, quadratisches Aussehen hatte, legt der Assassin IV hier noch einen drauf.

Kein Wunder also, dass es sogar Designpreise gewonnen hat. Die Optik dieses Giganten (und das ist der DeepCool Assassin IV!) ist durchgängig, hochwertig und ab Werk gibt es auf der Vorderseite überhaupt keinen Lüfter. Stattdessen haben Sie eine klare Sicht auf das charakteristische quadratische Rippenmuster von DeepCool. Dennoch verfügt der Kühler über zwei Lüfter. Ein 140-mm-Lüfter sitzt unterhalb des Kühlergrillbereichs und ein umgekehrter Lüfter sitzt auf der Rückseite, sodass Sie in der gezogenen Konfiguration keine Grate des Lüfterrahmens sehen.

Die Verarbeitungsqualität des DeepCool Assassin IV hat sich in Tests als sehr hoch erwiesen. Das obere Gitter, das den 140-mm-Lüfter abdeckt, wird sehr sicher von Magneten gehalten. Das Gewicht ist hoch, was für etwas Masse zur Wärmeableitung sorgt. Auch der Rahmen um die Klingen sieht hochwertig aus und besteht aus einem angenehm strukturierten Kunststoff.

Die Montage des DeepCool Assassin IV geht recht gut von der Hand. Für Intel ist eine stabile Backplate im Lieferumfang enthalten und für AMD wird die vorhandene Backplate verwendet. Das Testsystem nutzt einen AMD Ryzen 9 5950X, ergo AM4. Hier wird die Backplate mit ein paar Rändelschrauben befestigt – darauf kommen die Halterungen, die mit Rändelmuttern befestigt werden. Jetzt ist der DeepCool Assassin IV Kühlkörper an der Reihe. Zunächst muss das magnetische Schutzgitter auf der Oberseite entfernt werden, um an den 140-mm-Lüfter zu gelangen. Dieser wird nach oben herausgezogen, um mit dem Schraubendreher an den Montagemechanismus zu gelangen. Nun wird die Wärmeleitpaste auf den Prozessor aufgetragen und die Schutzfolie von der Kontaktfläche des Kühlkörpers entfernt. Der sichtbare Lüfter sollte zur Rückseite des Gehäuses zeigen, um einen konstanten Luftstrom zu gewährleisten.

Befestigen Sie anschließend den DeepCool Assassin IV an den stabilen Halterungen. Sobald Sie den Anschlag erreicht haben, müssen Sie den Lüfter nur noch wieder einschieben. Dabei müssen Sie darauf achten, dass Sie das Kabel des Lüfters wieder sinnvoll einfädeln. Abschließend müssen Sie nur noch das Magnetgitter wieder aufklicken. Die Installation erinnert somit stark an Noctua-Kühler. Das heißt, es ist wirklich einfach und sitzt am Ende sicher.

Wenn der Kühlkörper angebracht ist, sitzt der Giant auf dem Motherboard. Übrigens: Der Hecklüfter lässt sich samt Montageteil nach hinten herausziehen und höher platzieren, um ihn wieder festzudrücken. Dies ist besonders relevant, wenn Sie eine größere Plattform mit Quad-Channel-RAM haben, bei der Sie RAM-Sticks sowohl vor als auch hinter dem Sockel haben. So vermeiden Sie, dass der hintere Lüfter mit den hinteren RAM-Sticks kollidiert.

Mit dem passenden Montagerahmen ist die Montage eines dritten Lüfters möglich. Dazu wird der Lüfter mit Gehäuselüfterschrauben an diesem Rahmen befestigt und anschließend wird der Rahmen von vorne auf den Kühler gesteckt. Das Problem sind in diesem Fall die Gehäuselüfterschrauben mit Sechskantkopf. Bei der Montage eines zusätzlichen DeepCool FK120 (13,99 € *) ließen sich zwei der Schrauben einigermaßen leicht eindrehen, eine war schwer in Position zu bringen und bei der letzten brach der Kopf einer scheinbar recht weichen Schraube völlig ab . Am Ende habe ich die mitgelieferten Schrauben entfernt und normale Schrauben mit Kreuzschlitzkopf verwendet, was dann problemlos funktionierte.

Sobald der Rahmen mit dem zusätzlichen Lüfter angebracht ist, können Sie dessen Höhe anpassen, um Konflikte mit dem Arbeitsspeicher zu vermeiden. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn Sie keinen 120-mm-Lüfter verwenden, sondern einen 140-mm-Lüfter mit rundem Rahmen und dem Lochabstand eines 120-mm-Lüfters, wie er bei 140-mm-Kühlern üblich ist. Auch das Loch für den Luftdurchlass im Rahmen ist für solche Lüfter ausgelegt. Ein 120-mm-Lüfter, wie dieser DeepCool FK120, sieht ohnehin etwas deplaziert aus.

Im DeepCool Assassin IV Test vergleiche ich insbesondere mit dem bereits mehrfach erwähnten AK620, der zu den stärksten Luftkühlern gehört, die bisher erhältlich waren. Darüber hinaus ist es auch ein gutes Stück günstiger als das Assassin IV.

Für beide Kühler wird die dem Assassin IV beiliegende Wärmeleitpaste verwendet. Ich nutze auch den Performance-Modus – dieser lässt die Lüfter des DeepCool Assassin IV etwas lauter werden als der Silent-Modus, bietet aber die volle Leistung, die der Kühler zu bieten hat.

Der Test wird auf einem AMD Ryzen 9 5950X durchgeführt, der bei einer Übertaktung im Cinebench über 150 W verbraucht. Das System sitzt in einem Fractal Design Pop XL Air und als Gehäuselüfter kommen drei be quiet!-Lüfter zum Einsatz. Vorne dreht sich der Silent Wings Pro 4 in 120 mm mit leisen 800 U/min, hinten und oben hinten gibt es jeweils eine 140 mm-Version mit 600 U/min. Dies kommt einem optimalen Szenario für einen hohen Luftstrom bei niedrigem Geräuschpegel nahe.

Die Temperaturergebnisse werden angepasst an die Raumtemperatur angegeben. Das bedeutet, dass das Ergebnis als Delta in Kelvin angegeben wird. Vereinfacht gesagt muss man zum Ergebnis noch die Raumtemperatur addieren. Bei einem Delta von 30 K und einer Raumtemperatur von 22 °C beträgt die Prozessortemperatur also 52 °C. Dadurch haben kleine Temperaturschwankungen bei der Durchführung des Tests keinen Einfluss auf das Ergebnis. Oder mit anderen Worten: niedriger ist besser.

Kommen wir zum eigentlich interessanten Teil. Sieht der DeepCool Assassin IV einfach spektakulär aus oder ist er leistungsfähiger als der günstigere AK620? Und bringt ein dritter Lüfter mehr Leistung?

Eines vorweg: Eine Lautstärkemessung habe ich in diesem Fall nicht durchgeführt, tendiere aber dazu, den DeepCool Assassin IV lauter auszugeben als den AK620. Im Geschwindigkeitsbereich bis 50 % ist hier kein wirklicher Unterschied wahrnehmbar, darüber hinaus ist er aber durchaus spürbar. Und was die Leistung betrifft, ist es interessant zu sehen, dass der AK620 zumindest in diesem Testaufbau im hohen Drehzahlbereich die Nase vorn hat. Allerdings weitgehend innerhalb der Messtoleranz.

Was im DeepCool Assassin IV-Test jedoch deutlich wird, ist, dass er vor allem im niedrigen Geschwindigkeitsbereich einen gewissen Leistungsvorteil gegenüber seinem kleinen Bruder bietet. Je langsamer – und damit leiser – die Lüfter drehen, desto größer wird der Vorteil des Assassin IV.

Und der dritte Fan? Nun ja – DeepCool weiß bereits, warum die Option angeboten wird. Denn der Leistungssprung ist durchaus spürbar. Dadurch erhöht sich natürlich auch die Geräuschentwicklung merklich, sodass der Kühler bereits bei 50 % Geschwindigkeit deutlich zu hören ist. Im Gegenzug erhöht sich der Leistungsvorteil im niedrigen Drehzahlbereich noch weiter.

Außerdem habe ich die Übertaktung des Prozessors weiter erhöht, bis zu einer Leistungsaufnahme von 180W. Und auch das meisterte der DeepCool Assassin IV problemlos, auch wenn ich hier unter Last nicht unter 50 % Lüfterleistung gehen würde. Damit liegen wir bereits im Bereich der Leistungsaufnahme von Prozessoren späterer Generationen und es ist gut zu sehen, dass der DeepCool Assassin IV diese Wärmeentwicklung auch sinnvoll abführen kann, sodass man nicht auf technisch anfälligeres Wasser zurückgreifen muss Kühlsysteme.

Der DeepCool Assassin IV erweist sich im Test als sehr starker Luftkühler, der sich vor allem im niedrigen Drehzahlbereich vom kleineren AK620 absetzen kann. Hinzu kommt das einzigartig klare Design des Assassin IV, das sich deutlich von der Masse der Luftkühler abhebt. Unterstrichen wird die Premium-Qualität durch die hohe Verarbeitungsqualität, die lediglich durch die schlechten Befestigungsschrauben des Lüfters getrübt wird. Dies ist jedoch ein vernachlässigbares Problem, da fast alle Lüfter bereits mit passenden Schrauben ausgestattet sind. Realistisch gesehen ist der deutlich günstigere DeepCool AK620 für die meisten Einsatzzwecke – vor allem bis hin zu Prozessoren der oberen Mittelklasse – immer noch ausreichend und bietet auch einen gewissen Geräuschvorteil, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten.

Insgesamt ist der DeepCool Assassin IV ein überaus cooler Kühler, der nur wenige Schwächen aufweist und durch hohe Leistung und besonderes Design überzeugt.

Der DeepCool Assassin IV liefert für einen Luftkühler eine herausragende Leistung, insbesondere im unteren Drehzahlbereich. Abgesehen davon sticht es vor allem in puncto Design hervor.

GrößeLüfterGewichtLüftergeschwindigkeitHeatpipesVolumen Max. EnergieverbrauchGarantiePreisKühler und LeistungTemperaturdelta in Kelvin.U/min